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 Slave of Love...

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Denio

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BeitragThema: Slave of Love...   Slave of Love... EmptySa 05 Jul 2014, 18:53

Slave of Love ♥


Wir können uns heute gar nicht mehr vorstellen, dass es eine Zeit gab, in der ein Mensch einem anderen einfach so mit Haut und Haaren gehören konnte. Doch für die 19jährige Mahalia ist es Alltag. Begleitet sie auf ihrer abenteuerlichen Reise, die von vielen Gefahren gesäumt ist, aber auch schöne Zeiten voller Liebe, Freundschaft und Geborgenheit bereithält. Erlebt, was sie erlebt. Fühlt, was sie fühlt. Seid, wer sie ist. Folgt ihr auf den Wegen durch das römische Reich auf der Suche nach Frieden und Freiheit.


Zuletzt von Melody Cortess am So 06 Jul 2014, 17:23 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Slave of Love...   Slave of Love... EmptySa 05 Jul 2014, 19:44

Alle Wege führen nach Rom...
'Kikeriki! schallte es durchs Dorf, als die ersten Sonnenstrahlen die mit Stroh gedeckten Dächer berührten. Nach einem genüsslichen, ausführlichen Strecken setzte ich die bloßen Füße auf den Boden und streifte das Nachthemd aus selbstgewebtem Leinen ab. Gähnend tapste ich zur Truhe an der Wand, streifte die einfache, braune Tunika an und wusch mein Gesicht mit dem kalten Wasser, dass mein großer Bruder Caius am Abend noch vom Brunnen geholt hatte. Als ich auch mein Haar zu einem dicken blonden Zopf geflochten hatte, ging ich in die große Kammer unserer Hütte. Aus der angrenzenden Schmiede meines Vaters drang das gedämpfte Klappern von Metall auf Metall. Vater war also schon wach. Auch meine Geschwister Caius und Aurelia waren bereits auf den Beinen und saßen mit unserer Mutter am Tisch, wo sie ein karges Frühstück aus Brot, Haferbrei und Käse zu sich nahmen. Wie jeden Morgen begrüßte meine Mutter mich mit einem strahlenden Lächeln, dass ihr auch das entbehrliche Leben hier im römischen Reich nicht nehmen konnte. Und wie jeden Morgen erwiderte ich es mit einem fröhlichen Lächeln. Aurelia, meine kleine Schwester, kam auf mich zugerannt und sprang mir in die Arme. Lachend fing ich sie auf und wirbelte sie einmal im Kreis, bevor ich sie wieder auf die Bank neben Caius drückte und mich zu ihnen setzte.
Nach dem Frühstück nahmen Caius, Aurelia und ich uns jeder ein Stück Brot mit und gingen auf die Felder. Trotz der frühen Stunde brannte die Sonne schon erbarmungslos auf uns herunter und bereits nach kurzer Zeit waren wir schweißgebadet. Doch wir arbeiteten trotzdem weiter, denn was sollten wir sonst tun? Zur Mittagszeit setzten wir uns in den Schatten eines großen Olivenbaums und aßen das mitgebrachte Brot. Gerade als wir wieder an die Arbeit gehen wollten, hörten wir hinter dem Hügel lautes Wiehern und das Trappeln vieler galoppierender Hufe. Caius sprang auf und hastete die Erhebung hinauf, wir Mädchen folgten ihm. Unter uns führte ein Zenturio seine Soldaten auf ihren prächtigen Pferden durch die Senke, direkt auf unser Dorf zu. Als wir uns aus unserer Schockstarre lösen konnten, packte Caius Aurelia an der Hand, mit der anderen griff er nach mir. So zerrte er uns auf das Dorf zu, wo man mittlerweile mitleiderregende Schreie und das Knistern eines Feuers hören konnte. Die Dächer der ärmlichen Hütten brannten lichterloh, auch unseres. Ohne weiter auf meine Geschwister zu achten lief ich panisch auf unser Heim zu, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie der Zenturio das Schwert bis zum Heft durch den Leib meiner Mutter stieß. Sie fiel neben unseren Vater auf die festgetretene Erde, die sich durch das Blut in einen rötlichen Matsch verwandelt hatte, und ihre Augen starrten leblos in den Himmel. Ein entsetztes Kreischen löste sich aus meiner Khele und ich stürtzte zu meinen Eltern, doch eine starke, gepanzerte Hand hielt mich zurück und zog mich an eine ebenfalls starke, harte Brust. Durch den trüben Schleier meiner Tränen erkannte ich, wie sich der Mörder meiner Eltern zu mir umdrehte und mich erstaunt musterte. Das leuchtende Blau seiner Augen fand das verschwommene Grün der meinen, dann glitt es über meine dunkelgoldenen Haare hinweg. Mit jedem Tropfen Blut, das aus meinen Eltern rann, verschwand auch meine Kraft. Ich konnte ein Schluchzen nicht zurückhalten und meine Beine gaben unter mir nach. "Bring sie zu den anderen", wies eine tiefe, melodische Stimme an und ich wurde weggezerrt. Dass man mir die Hände und Füße fesselte bekam ich nicht mit. Auch nicht, dass meine Geschwister ebenfalls gefesselt weiter vorn in der Reihe standen oder dass meine beste Freundin Caia mich betroffen ansah. Ich nahm nichts mehr war, was um mich war. Ich war erfüllt von einer so tiefen Trauer und so unbändiger Wut, dass mir alles andere egal war. Der vorderste der Reihe wurde an den Sattel eines Soldaten gebunden, sodas wir alle hinter unseren Angreifern herlaufen mussten. Ohne Rücksicht auf uns zu nehmen, legte der Zenturio ein flottes Tempo vor, um die drei Stunden bis nach Rom noch zu bewältigen, bevor die Nacht hereinbrach.
Als endlich dann die prachtvollen Gebäude der ewigen Stadt in Sicht kamen, waren bereits mehrere der Gefangenen zusammengebrochen und nicht mehr aufgestanden, der Rest hatte sich die Füße blutiggelaufen und atmete schwer. Im Gegensatz zu den scharfkantigen, heißen Steinen war die festgetretene Erde im Schatten der hohen Häuser eine wahre Wohltat nach dem langen Fußmarsch. Wir wurden zu einer im Gegensatz zu den anderen eher bescheidenen Behausung gebracht, so wir auf etwas dreckigem Stroh endlich schlafen durften.
Draußen war es noch dunkel, als uns eine herrische, heisere Stimme aus dem Schlaf riss. Ein beleibter, glatzköpfiger Mann mit einer hellgelben Tunika stand im Türrahmen und musterte uns wie Vieh auf dem Markt. "Na los, stellt euch auf, ihr faules Pack!", donnerte er und drohte uns mit einer schmalen, braunen Lederpeitsche, die er in der rechten Hand hielt. Wir rappelten uns auf und sahen uns gegenseitig an. 'Was sollen wir hier? Was wollen die von uns?' sagten unsere Blicke, doch diese Fragen wurden beantwortet, als die ersten drei von uns eine kleine hölzerne Stiege hinaufgezerrt wurden. Oben begann eine hysterisch klingende Frauenstimme Anweisungen zu geben. Nach und nach wurden wir alle hinauf gebracht. Man befahl uns, uns zu waschen und tauschte die alten Seile durch Neuere aus, allerdings nur an den Händen. Als die Sonne schließlich über den Dächern stand, waren wir alle fertig und wurden einer nach dem anderen durch eine Tür nach draußen gebracht. Mit jedem Öffnen des Vorhangs klangen aufgeregte Stimmen zu uns herein. Als ich hinausgebracht wurde, blinzelte ich mehrmals, um mich an das helle Licht zu gewöhnen. "Und hier unser nächstes Stück. Diese junge Frau von gerademal 19 Jahren ist harte Arbeit gewöhnt und kann außerdem sehr gut tanzen." zählte der Dicke die vorher aus uns herausgequetschten Informationen auf. "Das Startgebot liegt bei 100 Delaren. Wer bietet mit?" Ein hagerer Mann hob die Stimme "100 Delare!" Ich fragte mich insgeheim, warum jemand so viel für mich zahlen sollte, als eine andere Stimme erwiderte "150!" - "200!" rief der nächste und so schaukelte sich das Gebot immer weiter nach oben, bis schließlich ein junger Mann mit Bartschatten und einer edlen Tunika mit ruhiger Stimme bot: "1000 Delare!"


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BeitragThema: Re: Slave of Love...   Slave of Love... EmptySo 06 Jul 2014, 19:03

Home sweet home...
Marcus, der junge Mann, der so viel für mich geboten hatte, gewann, da niemand sich traute, ihn zu überbieten. So kam er nach vorne und knotete ein langes Stück Seil an meinen Fesseln. Grob zerrte er daran und riss mich damit fast vom Podest. Schnellen Schrittes ging er durch Rom's Straßen und ich war gezwungen, ihm zu folgen. Vor einem großen, teuer aussehenden Haus hielt er an, dann ging er die Stufen nach oben. Marcus führte mich durch kühle, schattige Gänge bis zu einer kleinen Tür. Er stieß sie auf und mich hindurch. "Wasch dich!", befahl er und trat hinter mir ein. Mit geschickten Fingern löste er die Knoten, die in meine Handgelenke schnitten, und warf das Seil auf einen kleinen Haufen. "Du hast zwei Minuten, dann komme ich wieder!" knurrte er und verschwand. Irgendetwas in seiner Stimme sagte mir, dass er es ernst meinte. Er würde in exact zwei Minuten wieder hier sein. Eilig streifte ich die staubige, zerrissene Tunika ab und begann mich mit dem angenehm kühlen Wasser zu waschen, das hier in einem Krug bereit stand. Gerade als ich den letzten Fleck meines Körpers vom Staub und dem getrockneten Blut befreit hatte, ging die Tür erneut auf. Marcus stand davor, in Begleitung einer jungen, gutaussehenden Frau, die ein einfaches Sklavengewand trug. Mit demütig gesenktem Kopf trat sie ein und reichte mir ein Gewand, das dem ihren aufs Haar glich. Hastig zog ich es an, denn es war mir mehr als unangenehm, vor Marcus nackt dazustehen. Als ich fertig war, musterte er mich genau und nickte schließlich. "Komm!", befahl er und ging den Gang entlang. Als ich zögerte, stieß mich die andere Sklavin an und so lief ich ihm nach. Er schwieg, bis wir in eine große Halle ohne Dach kamen, in der mehrere Männer auf Liegen lagen und roten Wein tranken. An der offenen Seite des Halbkreises, der durch die Liegen gebildet wurde, stieß Marcus mich auf die Knie und ich senkte den Kopf. Die Sonne brachte mein blondes Haar zum leuchten und der leichte Rotstich flammte auf. "Marcus, wen bringst du uns denn da?" fragte eine tiefe, alt wirkende Stimme. "Die neue Sklavin, Herr, die zu kaufen ihr mich heute losschicktet.", antwortete Marcus mit einer Verbeugung. Ein leises, hölzernes Ächzen sagte mir, dass sich jemand erhoben hatte. Leise Schritte kamen auf mich zu und kurz darauf konnte ich die Ledersandalen sehen, die die gehenden Füße umschlossen. "Sie wirkt ziemlich... jung. Und schwach", stellte eine andere Stimme verächtlich fest. Sie war ganz klar weiblich. "Sie ist 19 Jahre alt und schwere Arbeit gewöhnt, sie kommt aus dem Umland, Herrin", informierte Marcus die Sprecherin, die daraufhin missbilligend schnaubte: "Ich hoffe, sie hat uns nicht zu viel gekostet" Eine fleischige, große Hand packte sanft mein Kinn und hob meinen Kopf an. "Sie ist wirklich sehr schön..." sinnierte der Mann. Er hatte schwarzes Haar, das an den Schläfen bereits silbergrau schimmerte, einen stattlichen Bauch und kindlich funkelnde, kleine Augen, die in einem warmen dunkelbraun strahlten. "Und erst diese Augen..." Marcus schaltete sich erneut ein: "Sie kommt aus einem kleinen Dorf etwa drei Stunden westlich der Stadtmauern." Der Mann vor mir, der scheinbar der Hausherr war, nickte. "Gut... Zeig ihr alles und schick sie dann in die Küche" wies er an und entfernte sich wieder. Marcus' Schatten fiel über mich, als er sich erneut verneigte "Selbstverständlich, Herr" Er zog mich auf die Füße, zischte "Verbeug dich!" und zog mich aus dem Raum, nachdem ich seinem Befehl Folge geleistet hatte. "Das war dein neuer Herr, Aurelius. Was immer er dir sagt, du tust es ohne zu murren, verstanden? Da du die neuste hier bist, stehst du am untersten Ende der Hierachie, bist also jedem unterstellt. Wenn du dich gut führst, steigst du bestimmt auf" Er sah sich zu mir um und lächelte verschmitzt. "Der Herr scheint sehr fasziniert von dir zu sein" Unsicher lächelte ich ebenfalls. Marcus zeigte mir alles, was ich wissen musste. Die Wasch- und Schlafstellen der Sklaven, die Vorratskammern, den Brunnen und die Küche sowie die Stallungen, für die ich, seiner Erklärung nach, größtenteils zuständig war. Ein kleiner Funken Hoffnung glomm in mir auf. Vielleicht würde das hier doch nicht die Hölle werden... Nachdem Marcus meine Führung beendet hatte, brachte er mich in eine geräumige, warme Küche, in der der Rauch unter der hohen Decke waberte "Hilf hier mit, nachher musst du servieren" meinte er als Verabschiedung, dann war er verschwunden. Eine ältere Frau nahm mich sofort unter ihre Fittiche. "Du musst die Neue sein. Ich bin Maria. Und du bist?" begann sie sofort fröhlich zu plaudern. "Mahalia. Mein Name ist Mahalia." erwiderte ich etwas überrumpelt. Einen Arm um meine Schultern gelegt führte sie mich zu einem freien Platz "Na dann, Mahalia. Du machst den Kuchen als Nachspeise. Das Rezept liegt da und die Zutaten stehen dort. Wenn du Hilfe brauchst, frag einfach" Sie zwinkerte mir zu und verschwand zu ihrem eigenen Platz vor einem gigantischen Topf.
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BeitragThema: Re: Slave of Love...   Slave of Love... EmptyMo 07 Jul 2014, 22:06

Einstieg in ein neues Leben...
Die Zeit verging wie im Flug, während ich mit der Sicherheit jahrelanger Erfahrung die Zutaten mischte, ohne dabei auf das Rezept zu achten, den Teig in eine Form gab und diese in den Ofen schob. Während der Teig in der Hitze zu einem Kuchen wurde, half ich da, wo ich gebraucht wurde, schälte Kartoffeln und schnitt Zwiebeln, entkernte Pflaumen und marinierte Fleisch und Oliven. Als der Kuchen schön aufgegangen war und die richtige Farbe hatte, zog ich ihn schnell aus dem Ofen, die Hände mit alten Lappen gegen die Hitze geschützt. Bevor ich mich jedoch darum kümmern konnte, dass das Gebäck aus der Form kam und verziehrt wurde, musste ich mit etwa einem Dutzend anderen jungen Frauen nach oben um die Speisen zu servieren. Mit wurde eine Platte mit gefüllten Oliven in die Hände gedrückt. Die anderen Sklavinen wussten den Weg und so reihte ich mich einfach in ihre Schlange ein. In der großen Halle, in der ich vorher den Herrn gesehen hatte, knieten wir uns hin und senkten die Köpfe. Die Anwesenden nahmen sich die Gerichte von den Serviertellern auf kleinerne, edle Porzelantellerchen. Im Hintergrund wurde leise Musik gespielt, es wurde gelacht und geredet. Mit einem kleinen verstohlenen Blick durch meine Haare erkannte ich, dass der Hausherr Besuch hatte. Ihm und seiner Frau saß ein junger, gutaussehender Mann. Schräg hinter ihm stand mit demütig gesenktem Haupt ein kleines Mädchen. Es trug einen schmalen, eisernen Ring um jedes Handgelenk, die durch eine Kette verbunden waren, woran man erkannte, dass es sich um eine Sklavin handelte. Sofort durchzuckte mich ein heftiger Stoß Mitleid für die Kleine. Niemand hat es verdient, so jung schn versklavt zu werden... Der Blick des Besuchers glitt über die Reihe der Sklavinnen, die die Tabletts hielten, und blieb an meinem blonden Haar hängen. "Wie ich sehe, habt ihr Neuzugang. Die da habe ich bei euch noch nie gesehen...", bemerkte er mit melodischer Stimme. Ein raues Lachen erfüllte die Luft und ich ging davon aus, dass es von meinem Herrn kam. "Marcus hat sie heute auf dem Markt erstanden. Wenn man dem Händler glauben darf, kommt sie gerade frisch aus dem Umland" Nun klang der Besucher interessiert und neugierig. "Aus dem Umland? Tatsächlich?" Er erhob sich, was die Liege mit einem leisen Knarren quittierte, und kam zu mir. "Sieh mich an!", befahl er leise und ich hob langsam den Kopf. Das goldene Haar fiel aus meinem Gesicht und gab die feinen Konturen preis. Unter seinem musternden Blick wurde mir eiskalt. "Mein lieber Constanin, sie ist nur eine Sklavin aus dem Umland, nichts Besonderes. Naja, wenn man von ihrem Haar absieht", man hörte sein Schmunzeln aus seiner Stimme. "Verschwindet!" befahl er uns dann, als Constantin sich wieder gesetzt hatte. Folgsam standen wir auf und verließen den Raum mit einer Verneigung. Auf dem Weg zurück in die Küche kamen uns drei junge Sklaven entgegen, die die Nachspeisen trugen. Pflaumen und Datteln in Honig, mein Kuchen und kleine Sandteiggebäcke.
In der Küche stellten wir die noch nicht einmal halb leeren Platten in einer kühlen Nische ab und machten uns dann wieder an die Arbeit. Leise fragte ich eine andere Sklavin "Und was passiert jetzt mit dem Essen?" Ebenso leise antwortete sie mir "Sobald wir alle Arbeiten erledigt haben, dürfen wir uns davon etwas nehmen"

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BeitragThema: Re: Slave of Love...   Slave of Love... EmptyMi 24 Sep 2014, 20:52

Gewöhnungssache...
Am nächsten Morgen erwachte ich das erste Mal seit langem satt. Um mich herum nahm ich die leisen Geräusche der anderen Schlafenden war, also würde ich hier nicht zu Sonnenaufgang aufstehen müssen. Trotzdem, ich würde jetzt nicht mehr schlafen können. Doch aufstehen und etwas machen wollte ich auch nicht, da ich nicht wusste, was ich zu tun hatte. Also wollte ich mich still beschäftigen, irgendetwas tun, um mich vom nachdenken abzuhalten. Meine Finger erinnerten an eine Fertigkeit, die meine Mutter mir beigebracht hatte. Ich zupfte einen Strohhalm aus meiner Matte und begann, ein Bild in die dünne Schmutzschicht auf den Küchenfliesen zu zeichnen. Es war ein Motiv, dass sich für die Ewigkeit in mein Gehirn gebrannt hatte. Der Sonnenaufgang aus der Position unseres Feldes. Er war für mich Symbol für Hoffnung, er hatte Bestand. Man konnte sich darauf verlassen, dass er am nächsten Tag wiederkommen würde, nicht einen Tag würde er versäumen. Tag für Tag begrüßte er mich auf unserem Feld, gab mir die Kraft, weiterzumachen. Es stimmte mich traurig, dass ich ihn nun nicht mehr sehen konnte, da der östliche Horizont durch die anderen Häuser verdeckt wurde.
Als sich die anderen einige Zeit später ebenfalls zu regen begannen, stand ich eilig auf. Ich wollte nicht, dass sie mich so sahen, so... verletzlich. Um nicht untätig zu erscheinen, nahm ich einige Krüge und ging damit in den Hof zum Brunnen, um frisches Wasser zu holen. Draußen spürte man schon eine Vorahnung der Hitze, die mit dem Tag kommen würde, doch ncoh war es angenehm kühl. Mit bedächtigen Bewegungen holte ich den hölzernen Eimer den Brunnenschacht herauf und füllte das Wasser in die Krüge um, darauf bedacht, ncihts zu verschütten. Als ich alle Gefäße gefüllt hatte, trug ich sie in die Küche zurück, wo nun nur noch wenige auf ihren Schlafstätten lagen. Die meisten waren damit beschätigt, das Frühstück zuzubereiten. Maria nahm mich mit geschäftig ausgebreiteten Armen in Empfang. "Gutgut, du hast Wasser geholt... Stell es da drüben an die Wand und dann hol das Brot aus der Vorratskammer!" Ich tat wie mir geheißen und schnitt das Brot anschließend in mundgerechte Stückchen. Diese wurden zusammen mit gebratenem Fleisch, Obst und Käse von einem anderen Sklaven in die große Halle gebracht. Als er zurückkam, sah er gut gelaunt aus. "Der Herr unternimmt eine Reise und braucht dafür zehn Sklaven! Welche, wird Marcus uns mitteilen!" verkündete er. Ein paar jüngere Mädchen - sie waren höchstens 17 Jahre alt - kreischten erfreut auf. "Dann wird er sicher mit dem Herrn Constantin reisen, nach Assisi! Oh, wie gern würde ich ihn begleiten..." Ich verstand ihre Begeisterung nicht. Was war so schön daran, herumzureisen und den ganzen Tag zu laufen? War es nicht schöner, den Tag über an einem Ort bleiben zu können, sei es nun die Küche hier oder das Feld zu Hause? Ich für meinen Teil war eben diese Meinung. Logisch wäre es schön, nach Assisi zu kommen, einer Stadt, von der man sich in unserem Dorf viel erzählt hatte, doch ich hatte keine Lust, irgendetwas zu unternehmen, dass mich an meine Eltern erinnern würde. Daher hoffte ich, dass ich nicht ausgewählt werden würde. Meine Chancen standen eh sehr schlecht, immerhin war das hier gerade mein zweiter Tag.
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