Kelsey Jordans ~~~ There's a beast inside!

Mein Charakter ist eher unauffällig. Ich bin ein zurückhaltendes, ruhiges und gern im Hintergrund stehendes Mädchen. Trotzdem bin ich hilfsbereit, freundlich und mitfühlend, versuche zu helfen, wo ich kann, wenn man mich darum bittet, und versuche, mit niemanden in Konflikte zu geraten. Ich vermeide es auch, von mir aus aktiv zu werden, wenn das direkten Kontakt mit anderen zur Folge hätte. Ich bin am liebsten allein und für mich, und wenn ich mal unter Leute komme, bin ich sehr still und zurückgezogen. Nur bei sehr wenigen Menschen öffne ich mich ein wenig. Das sind die Menschen, die es geschafft haben, sich mein Vertrauen zu verdienen, was bei meiner Vergangenheit wirklich nicht gerade leicht ist. Wenn man es jedoch erstmal hat, verliert man es so schnell nicht wieder, sofern man keinen sehr schlimmen Vertrauensbruch begeht.
Trotz dieser eher scheuen Seite kann ich, wenn es darauf ankommt, auch für meine Freunde und vor allem meine Familie einstehen. Ich bin geübt darin, mich oder andere zu verteidigen, da ich viele Jahre lang in verschiedenen Kampfsportarten ausgebildet wurde, und riskiere dabei auch häufig, dass ich selbst verletzt werde, wenn ich damit andere vor Verletzungen schützen kann. Wenn man mich erstmal dazu gebracht hat, den Mantel aus Schüchternheit abzulegen, hat man es mit einer kaltblütigen, fokussierten und absolut risikobereiten Gegnerin zu tun. Denn wenn ich kämpfe, sind alle meine Gedanken nur auf den Kampf gerichtet, kein Detail entgeht mir dann mehr.

Meine Familie ist ziemlich groß. Da wären zum einen natürlich meine Eltern, Cornelia und John Jordans. Mein Verhältnis zu ihnen ist ziemlich schlecht, zum einen, weil sie mich in den wenigen Jahren, die ich sie gekannt habe, sehr misshandelt haben, was mit ihrer religiösen Auffassung zu tun hatte, und zum anderen, weil sie ihren eigenen Mörder in mein Zimmer gebracht haben mit dem Plan, mich loszuwerden. Beide sind gerade mal 40 Jahre alt ggeworden, bevor sie ermordet wurden, also habe ich keinen Kontakt mehr. Sie haben mir und meinen vier Brüdern jedoch ein ziemlich großes Vermögen hinterlassen. Nun, meine vier Brüder. Der Älteste trägt den schönen Namen Andres, ist 25 Jahre alt und macht eine Ausbildung zum Architekten. Er ist der Meinung, seine kleine Schwester vor allem beschützen zu müssen, vor allem, weil ich schon 'so viel erlitten habe'. Der nächste Bruder ist Marco. Er ist 22 Jahre alt, in der Ausbildung zum Anwalt und der gleichen Meinung wie Andres, da auch er genau weiß, was mit mir passiert ist. Der dritte Bruder ist Leon. 20 Jahre alt und in der Ausbildung zum Tierarzt. Er findet, man sollte mich zwar schützen, mir jedoch die Welt zeigen sollte. Der jüngste Bruder ist Thomas. Er ist 19 Jahre alt und, obwohl er nur zwei Jahre älter ist als ich, will auch er mich vor allem schützen, was mich bedrohen könnte. Zu meinen Brüdern ist die Bindung sehr stark, um einiges stärker als sonst unter Geschwistern. Sie sind gleichzeitig meine Eltern, Brüder, besten Freunde und Seelenklemptner, Ärzte und Trainer.

Ich bin mit meinen 1,67m nicht gerade groß, bin schlank und sportlich gebaut und habe mittellange, goldblonde Haare, die mit etwa bis zur Mitte des Rückens reichen. Meine Augen leuchten in einem hellen, klaren Blau, sind von einem dichten Ring aus dunklen, gebogenen Wimpern umgeben und liegen unter zwei ordentlich gezupften Augenbrauen. Meine Nase ist eine gerade, kleine Stupsnase und ich besitze zwei volle, rosige Lippen, die sanft geschwungen sind, wobei die Oberlippe ein wenig schmaler ist als die Unterlippe. Ich habe schmale Schultern, eine schmale Taille und schmale Hüften, lange Beine und feingliedrige, kleine Hände. Meine Haut ist meistens ziemlich blass, was auf meine Heimat hinweist, und ich habe ein Tattoo hinter dem rechten Ohr, das einen Anker zeigt, der mich daran erinnert, dass ich trotz allem noch etwas habe, das mich mit dieser Welt verbindet.
Als Puma besitze ich ein goldbraunes Fell, in der Farbe von Honig in der Sonne, kräftige Muskeln und große, kräftige Pfoten. Zwischen den Zehen sind scharfe, sichelförmige Krallen verborgen, die ich je nach Bedarf ein- oder ausfahren kann. Ich besitze scharfe, weiße Reißzähne in meinem Maul, einen wohlproportionierten Kopf und sehr gute, weiche Ohren. Das einzige, dass der Puma mit meiner menschlichen Erscheinung gemeinsam hat, ist zum einen das dunklere Fell an der Rückseite meines rechten Ohres, wo mein Tattoo ist, und meine blauen Augen, die ich auch als Raubkatze nicht verliere.

Ich glaube, mein Leben ist das letzte, von dem ihr etwas hören wollt. Aber gut. Ich wurde am 31.10.1997 in einem Haus etwas außerhalb von Oslo geboren, da meine Mutter darauf bestand, mich zu Hause zu gebären. Doch lange blieb ich nicht zu Hause, denn in der Sekte, in der meine Eltern waren, war es Brauch, Teufelskinder - wie Kinder, die am 31. Oktober geboren werden, genannt wurden - als Opferlamm zu verwenden. Da sie der Sekte nach zu eng mit dem Teufel verbunden waren, da sie in einer Nacht, in der der Schleier zwischen dieser und der Welt der Toten am dünnsten war, geboren wurden, müssen sie vom Teufel geläutert werden. In meinem Fall wurde dafür die Taille ausgewählt, die jeden Sonntag aufgeschnitten wurde. Die Wunde wurde so lange geöffnet gehalten, bis ich an der Schwelle zum Tod stand, und das ganze über volle sechs Jahre. Erst dann wurde ich von diesem Schicksal erlöst, als meine Eltern an einem weiteren Sonntag einen neuen "Mediziner" ins Haus holten, der dann statt meiner aber sie wählte, und sowohl meine Mutter als auch meinen Vater tötete. Meine Brüder wurden mit mir fortgeschickt und wir zogen an die Südküste von Norwegen. Hier trainierten meine vier Brüder mich, abgeschottet von der Außenwelt, für den Fall, dass man uns fand. Ich lernte schnell und wurde bald zu einer sehr talentierten Kämpferin. Nun konnte mein Trainingsplan gelockert werden, ich durfte auf eine normale Highschool gehen. Doch auch hier blieb ich allein, war immer auf der Hut, sprach kaum. Wann auch immer der Verdacht bestand, dass die Sekte unserer Eltern mich und meine Brüder gefunden hatte, nahmen sie mich wieder nach Hause und unterrichteten mich so lange selbst, bis wir uns sicher sein konnten, dass die Gefahr vorüber war. So ging das, bis ich sechzehn wurde, also ganze zehn Jahre lang. In diesen zehn Jahren lernte ich Gitarre und Klavier zu spielen, zu zeichnen und zu singen, wurde weiterhin in den verschiedenen Kampfsportarten unterrichtet und lernte mehrere Sprachen, obwohl mir all das ganz schön zu schaffen machte. Doch ich war froh darum, denn all das waren Dinge, die man ohne großen Körperkontakt ausführen konnte. Nur beim Kämpfen konnte ich diese Berührungen überhaupt ertragen, sonst nie. Meine Vergangenheit hatte mich einfach zu sehr geprägt, als dass ich irgendjemanden am mich heranlassen konnte. Selbst meine Brüder hatten es phasenweise mehr als schwer mit mir. Trotzdem haben sie mich nie aufgegeben, und als sie sich sicher waren, dass ich mich allein ausreichend verteidigen konnte, zogen wir zurück nach Oslo, allerdings auf die andere Seite der Stadt. Heute bin ich eine Cazadora, eine versteckte, kaltblütige Kämpferin, die auf Rache sinnt. Ich will, dass die Sekte dafür bezahlt, was sie mir angetan hat, und dass sie mitkriegt, wer sich an ihnen rächt. Deshalb trainiere ich noch heute regelmäßig, sowohl Kampfsport als auch normalen Sport, damit ich bereit bin, wenn der Moment gekommen ist.

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